Lohnt sich der Weg zum Dr.-Ing.? (Teil 2)

Wer mit dem Gedanken spielt zu promovieren, der sollte sich Anfangs über die eigene Motivation im Klaren sein. Die Motivation es wegen des Möglichen Status zu tun, ist sicherlich nicht die Richtige. Aber darüber hinaus gibt es ein paar sehr gute Gründe, die für eine Promotion sprechen.

Im ersten Teil dieses Artikels haben wir bereits drei gute Gründe diskutiert: Den Expertenstatus, die Fähigkeit zum Projektmanagement und das Netzwerk. Im zweiten Teil des Artikels wollen wir jetzt drei weitere gute Gründe vorstellen.

6 Gründe für eine Promotion

1. Doktortitel zeigt den Expertenstatus

2. Meister des Projektmanagements

3. Vitamin B als Schmierstoff für die eigene Karriere


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4. Abwechslung hilft gegen Langeweile

Die typischen Tätigkeiten als WiMi sind die Bearbeitung von Forschungsprojekten. Das bedeutet Literatur recherchieren, Versuche planen und durchführen, Ergebnisse interpretieren und die Erkenntnisse veröffentlichen. Darüber hinaus ist man mit Lehre beschäftigt und unterstützt bei Vorlesungen. Das sind vermutlich die beiden offensichtlichen Tätigkeiten, die jeder beim Gedanken an wissenschaftliche Mitarbeitende vor Augen hat.

Tatsächlich gehören da ganz viele andere Tätigkeiten noch dazu. Zum Beispiel

  • der Vertrieb von Projektideen,
  • das Organisieren von Veranstaltungen,
  • die Mitarbeit in Ausschüssen,
  • Grafikdesign für Ergebnisbilder,
  • Buchhaltung,
  • Projektmanagement,
  • Marketing,
  • Facharbeit an den Maschinen,
  • Konstruktion,
  • Programmieren,
  • etc.

Vermutlich könnte ich noch Stunden so weiter machen und Jobs aufzählen, die man während der Promotion macht. Das sorgt für ein sehr hohes Maß an Abwechslung und es ist quasi unmöglich sich zu langweilen. Noch dazu, weil die meisten Tätigkeiten immer was mit neuen Innovationen zu haben.

5. Innovation als innerer Antrieb

Klar, wer neues Wissen generiert, der muss innovativ sein. Im Institutsumfeld haben alle ausnahmslos mit Innovationen zu tun. Entweder geht es darum, Grundlagenwissen für die Technologieentwicklungen von morgen aufzubauen. Oder es geht darum diese Entwicklungen anwendungsnah in die Tat umzusetzen.

Bei den Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen geht es also immer um Innovationen. Später im beruflichen Alltag ist eben oftmals eher die Anwendung des Wissens gefragt, um das Tagesgeschäft abzuarbeiten. Die Innvoationsdichte ist am Institut so hoch, wie vermutlich nirgends anders.

6. Am Ende ist alle Vertrieb

Und als letzten Punkt, möchte ich noch auf das Thema Vertrieb oder auch Projektakquise eingehen. Institute leben davon, sich neue Forschungsprojekte auszudenken und diese bei Förderern umzusetzen. Wenn es nicht gerade ein DFG-Projekt ist, dann ist dafür immer ein Partner aus der Industrie notwendig. Das bedeutet, als WiMi muss man Projekte verkaufen.

Akquise klingt zwar eleganter, aber eigentlich geht es darum, einen Partner davon zu überzeugen, gemeinsam ein Forschungsprojekt aufzusetzen, um dann bei einem Förderer Mittel zu bekommen. Und hier geht es dann weiter. Die Gutachtenden müssen ebenfalls von dem Projekt überzeugt werden. Das heißt, es ist ein zweistufiger Akuiseprozess.

Am Institut lernt man, wie man solche Projekte strukturiert und Anträge so schreibt, dass das Projekt gefördert wird. Es werden Argumentationsketten erlernt. Diese Fähigkeit kann später auch zum Beispiel bei der eigenen Geschäftsführung oder Projektpartnern genutzt werden.

Spricht also alles für die Promotion?

Es scheint so, dass die Promotion also ein wirklich geeignetes Mittel ist, sich auf eine gestaltende Rolle in der Industrie vorzubereiten. Ich persönlich finde die aufgezeigten sechs Gründe schlüssig und haben bei mir dazu gefügt, dass ich mich für die Promotion entschieden habe.

Das muss aber nicht zwingend bei dir auch der Fall sein. Selbstverständlich kannst du die Fähigkeiten auch auf anderen Wegen aufbauen und vermutlich gibt es auch Karrierepfade, bei denen man noch mehr oder andere wichtige Dinge lernt. Welcher Weg für einen selbst der richtige ist, sollte man genau hinterfragen. Denn klar ist, eine Promotion hat auch ein paar Schattenseiten.

Für mich ist in den letzten Jahren immer wieder klar geworden, dass man selbst seine persönliche Motivation für die Promotion kennen muss. Viele, die sich schwer tun, haben für sich die Frage nicht klar beantwortet. Und dann ist es natürlich in schwierigen Zeiten besonders hart sich zu motivieren.


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Autor: Oliver Maiß

Hallo, mein Name ist Oliver und ich bin Gründer und Initiator von Produktionstalente. Ich habe selbst 6 Jahre am IFW in Hannover promoviert und kenne daher viele Herausforderungen vor, während und nach der Promotion. Ich schaffe gerne Möglichkeiten, um Menschen miteinander zu vernetzen, weil ich davon überzeugt bin, dass wir aus jeder Begegnung etwas wertvolles für uns mitnehmen können. Und vielleicht konntest du ja jetzt auch schon etwas von mir mitnehmen.