Gerade als angehende Führungskraft sind Soft Skills, wie Teamfähigkeit, klare Kommunikation oder auch faire Konfliktlösung, besonders wichtig. Nicht ohne Grund werden diese Fähigkeiten auch in unzähligen Seminaren gelehrt. Auch Zeitmanagement oder Projektmanagement sind wichtige Fähigkeiten für ManagerInnen, die nahezu niemand in Frage stellt. Besonders das Thema Zeitmanagement ist dabei aber sehr ambivalent zu betrachten. Klar, man muss seine vorhandene Zeit gut strukturieren. Aber man hat nichts davon, wenn man stets das Falsche tut oder auch einfach zu lange dafür braucht.
Nehmen wir das Beispiel E-mails. Jeder kennt es und wenn ihr erstmal als Führungskraft tätig seid, dann wisst ihr spätestens, wovon ich spreche. Viele ManagerInnen bekommen gut 50 – 100 Mails am Tag. Sicher, viele von denen müssten nicht gelesen werden und man kann auch durch gutes Vorsortieren oder eine gute E-mailkultur einiges an Zeit gewinnen. Was wäre aber, wenn man es schaffen würde, nur durch das schnellere Lesen von Texten pro Woche einen ganzen Arbeitstag rauszuholen? Das geht nicht? Doch, mit Speed Reading soll es möglich sein.
Fangen wir aber vorne an. Im Berufsleben müssen wir unglaublich viel Lesen: Mails, Fachtexte, Artikel, Berichte oder Präsentationen. Dazu kommen in der Freizeit, Post auf Social Media, Zeitungsartikel, Bücher und so weiter. Gerade als Führungskraft müssen wir aber noch einmal deutlich mehr Texte verarbeiten. Ich nutze hier bewusst den Begriff verarbeiten, weil es darum geht einen Text zu lesen, einzuordnen, zu verstehen und eine Entscheidung zu treffen. Und gerade beim Lesen und Einordnen können wir viel Zeit rausholen.
Angeblich liest der Durschnittsdeutsche mit einer Lesegeschwindigkeit von ca. 200 bis 250 Wörtern pro Minute und erfasst ca. 60 bis 70 % des Inhalts. Das Ziel von Speed Reading ist es primär, die Lesegeschwindigkeit zu steigern und zusätzlich das Textverstehen zu vergrößern. Viel von euch werden jetzt irgendwelche Filme im Kopf haben, wo Super-Brains ein Buch Seite für Seite zugzügig durchblättern und dabei jede Seite, wie ein Foto abspeichern. Das hat aber wenig mit Speed Reading zu tun, sondern wird als Photo Reading bezeichnet. Auch dies soll man lernen können, ist aber etwas völlig anderes.
Speed Reading ist im Gegensatz nichts anderes als Lesen mit gehaltener Vorspultaste oder das Hören von Podcasts auf doppelter Geschwindigkeit. Mit ein wenig Übung sollen leicht 400 oder 500 Wörter pro Minute erreicht werden. Geübte Speed Reader kommen auch auf 1.000 oder mehr Wörter pro Minute.
Bei einer durchschnittlichen Lesedauer von 2h E-mails am Tag bedeutet eine Steigerung der Lesegeschwindigkeit von 200 auf 1.000 Wörter pro Minute eine Verkürzung der Lesedauer auf 24 Minuten. Das bedeutet wir bekommen ca. 1,5 h mehr Zeit für wichtige Dinge. Jeden Tag! Das sind alleine 8h in der Woche.
Aber wie geht das jetzt? Das klingt ja fast zu gut, um Wahr zu sein. Wie alle Fähigkeiten, kann man auch das Lesen trainieren und dabei mit der Zeit besser werden. Mit den richtigen Lesetechniken schafft man dann diese enormen Steigerungen.
Das wichtigste ist, erstmal für die optimalen Voraussetzungen zu sorgen. Ich kann auch kein Radrennen fahren, und dann nur einen alten Drahtesel als Fahrrad haben. Das richtige Licht, eine angemessene Sehhilfe und auch die richtige Textgröße und Sitzposition sind wichtig. Damit das Auge alles schnell erfassen kann, muss der Text einen hohen Kontrast haben. Dazu ist Text- und Hintergrundfarbe, aber auch die Beleuchtung, richtig zu wählen. Wer nicht mehr die beste Sehkraft hat, aber meint noch keine Brille zu benötigen, lässt ebenfalls Potenzial liegen. Wer eine Lesebrille braucht, lieber die höhere Qualität, als die 1€ Variante aus der Drogerie.
Wenn die richtigen Voraussetzungen geschaffen sind, dann kommen die Techniken ins Spiel. Und ohne jetzt in die absoluten Pro-Techniken zu gehen, wenn ihr an zwei elementaren Baustellen arbeitet, könnt ihr bereits sehr leicht die Lesegeschwindigkeit verdoppeln. Der erste Punkt ist das Zurückspringen. Wie oft habt ihr bereits einen Text gelesen, um dann nach einiger Zeit zurückzuspringen, weil ihr meint, etwas nicht richtig verstanden zu haben? Eure Leserichtung sollte immer Vorwärts sein, denn die Wahrheit ist: Ihr versteht beim zweiten Mal nicht mehr. Euer Unterbewusstsein nimmt die Dinge auf und vermutlich handelt es sich nicht um den einen Kernsatz eines Textes. Also, selbst, wenn ihr es wirklich nicht versteht. Davon geht die Welt nicht unten.
Warum machen wir das aber überhaupt? Der Grund für das Zurückspringen ist aber meistens sehr einfach. Wir langweilen uns. Durch die langsame Lesegeschwindigkeit hat unser Gehirn Ressourcen frei und macht parallel etwas anderes. Wir schweifen gedanklich ab und dann nehmen wir den Text nicht mehr bewusst wahr.
Die Lösung ist dann aber auch vermeintlich einfach: Schneller Lesen! Vermutlich werden sich jetzt viele von euch wiederfinden. Der größte Fehler beim Lesen ist, sich selbst im Kopf vorzulesen. Das beschränkt die Lesegeschwindigkeit auf die Sprechgeschwindigkeit. Das Gehirn ist aber nicht darauf angewiesen, sich die Wörter vorzulesen. Wenn wir den Zeigefinger auf die Seite des Buches lesen und wie in der Grundschule den Weg und die Geschwindigkeit der Augen vorgeben, dann können wir dies schon optimieren.
Mit diesen beiden einfachen Tipps ist es bereits möglich enorme Verbesserungen zu erreichen. Ein richtiges Speed Reading Training kann dies aber nicht ersetzen. Aber es ist eben ein Anfang und vielleicht ein Anreiz, sich mit dem Thema mehr zu beschäftigen.
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