Bevor du gleich enttäuscht bist, es wird hier nicht darum gehen eine Promotion in nur 12 Wochen abzuschließen. Auch wenn diese Vorstellung unglaublich verlockend klingt…
Aber es wird darum gehen, wie du alle 12 Wochen deinem Ziel ein deutliches Stück näher kommst. Ich habe an dieser Stelle schon oft einen Beitrag angefangen, indem ich darauf verwiesen habe, dass die Promotion eine Phase ist. Eine Phase, die unglaublich von Stress und auch Überforderung geprägt ist. Viele Promovierende fühlen sich mitten in der Promotion oft heillos überfordert, sie wissen nicht wo oben und wo unten ist und sie schaffen es kaum mal einen Tag abzuschalten. Das ist normal und, so vermute ich auch, vom „System Promotion“ ein bisschen gewollt.
Das wichtige an dieser Stelle ist, diese Tatsache zu akzeptieren und sich selbst eine Strategie für den Umgang damit bereit zu legen. Zeitmanagementmethoden, wie die „Getting Things Done“-Methode von David Allen oder die Pomodorotechnik sind solche Strategien. Das schöne ist, dass es unglaublich viele solcher Methoden gibt. Es gibt zum Glück nicht die eine Methode, mit der jeder Mensch zurecht kommt. Jeder hat seine eigenen Vorlieben und Herangehensweisen. Gewohnheiten sind unterschiedlich, genau wie Vorleben.
Eine weitere Methode für ein Effizientes Zeitmanagement ist die Methode des 12-Week-Years. Vorgestellt wurde das Konzept von Brian P. Moran und Paul Lennington. In ihrem Buch The 12-Week- Year beschreiben sie diesen völlig anderen Ansatz von Zielen und Zielerreichung. Die klassische Herangehensweise ist es, sich zwischen den Jahren, also in der letzten Dezemberwoche hinzusetzen und das Jahr zu reflektieren und sich neue Ziele für die nächsten 12 Monate zu setzen. Das ist gut und hilft auch ungemein. Bezogen auf die Promotion hat das nur leider einen großen Nachteil. Durch das „Tagesgeschäft“ am Institut kommen wir nicht dazu, dieses Ziel wirklich zu verfolgen. Das Ergebnis ist, dass wir vermutlich im Januar noch sehr motiviert sind, spätestens ab Februar aber andere Projekte haben, die wichtiger erscheinen. Und ehe wir uns versehen, ist das Jahr rum und das so klar definierte Ziel ist wieder nicht erreicht.
Der Grund für diesen Lack of Focus ist, dass diese Zeitspanne von 12 Monaten einfach zu lang ist. 12 Monate sind noch so lange hin, da macht es doch nichts, wenn wir mal ein paar Wochen einen anderen Fokus setzen. Wir müssen also das Zeitfenster, in dem wir unsere Ziele festlegen, deutlich verkleinern. Jeden Monat sich neue Ziele zu setzen ist dafür wenig hilfreich. In einem Monat ist der Fortschritt gerade bei einem Projekt, wie der Promotion, zu klein. Wir würden nur Babyschritte machen schnell das Gefühl bekommen, nicht voranzukommen.
Die Zeitspanne von 12 Wochen hingegen ist genau richtig. 12 Wochen sind lang genug, um sich ein langfristiges Ziel zu setzen. Die Zeit ist aber auch kurz genug, um einen gewissen inneren Druck aufrecht zuhalten. Und genau ist der Sweetspot für die Zielerreichung.
So holst du das Maximum aus 12 Wochen heraus
1. Definiere ein Ziel und einen Prozess
Der eigentliche Trick bei dieser Methode ist aber nicht nur das Setzen von erreichbaren Zielen in einem überschaubaren Zeitabschnitt, sondern der Prozess, wie man diese Ziele erreicht. Dahinter steckt eigentlich ein System, ähnlich dem eines Leistungssportlers. Nehmen wir das Beispiel eines Marathonläufers. Ein Profi entscheidet sich nicht, am Tag X einen Marathon weniger als 2 Stunden und ein paar Minuten zu laufen, um dann an diesem Tag einfach loszurennen. Im Gegensatz dazu setzt er sich ein Ziel und bricht dieses in viele Teilziele runter. Und am Ende wird daraus ein Trainingsplan aufgebaut, der genau festlegt, wie viele Kilometer in welchem Tempo an welchem Tag gelaufen werden müssen. Er definiert einen Prozess. Der Inhalt dieses Prozesses ist nicht so wichtig. Zusammengefasst steht hinter dem Prozess: Wenn ich in einem Jahr diese Zeit laufen will, dann muss ich bis dahin jeden Tag das Laufen trainieren.
Für die 12-Week Methode müssen wir genau das auch tun. Zu Beginn der Zeitperiode wird ein bestimmtes Ziel definiert. Für die Promotion ist es zum Beispiel:
Innerhalb der nächsten 12 Wochen wird der Stand des Wissens fertiggestellt.
Was ist die eine Tätigkeit, die getan werden muss, um dieses Ziel zu erreichen? In diesem Fall könnte es sein, jeden Tag eine definierte Menge Text zu schreiben. Konkret bedeutet den Stand des Wissens schreiben, ca. 30 Seiten Text zu produzieren. Bei 12 Wochen mit jeweils 5 Arbeitstagen, bedeutet es, jeden Tag 0,5 Seiten Text fertigzustellen.
Wer sich an diesen Prozess hält, wird das Ziel am Ende der 12 Wochen erreicht haben. Wer sich nicht daran hält, kann aber bereits frühzeitig erkennen, dass das Ziel schwerer erreichbar ist. Die schlechte Reaktion hierauf wäre, das Ziel anzupassen. Die bessere wäre es, dagegen an zu arbeiten.
2. Kleinere Ziele reduzieren die Komplexität
Ist der Prozess grundsätzlich definiert, können die Ziele auf Monats oder Wochen Basis runtergebrochen werden. Dies hilft, um einen Überblick zu behalten und kleinere Aufgaben zu definieren. Um beim Beispiel vom Schreiben des Stand des Wissens zu bleiben, kann dieser in drei Kapitel zerlegt werden. Jeden Monat soll ein Kapitel fertig gestellt werden.
Mit diesem Monatsziel können dann wieder Wochenaufgaben definiert werden. Es muss einfach jeden Tag klar sein, wenn ich mich an den Prozess halte, was muss genau getan werden. Die schlimmste Bremse für die Promotion in dieser Phase ist es, jedes Mal aufs Neue zu überlegen, was getan werden muss.
Hierbei hilft ein gutes Framework und eine klare Struktur, wie er mit dem 12-Wochen Promotionsplaner von Produktionstalente aufgestellt ist. Der Promotionsplaner unterstützt dabei den Prozess und die Zeit für die Promotion zu definieren und anschließend 12-Wochen Ziele, Monatsziele und Wochenziele als Aufgaben einzeln zu bestimmen und gut sichtbar aufzubereiten.
Willst du den 12-Wochen Promotionsplaner ausprobieren? Dann fordere ihn hier kostenlos an.
3. Regelmäßig deine Fortschritte prüfen
Als dritten Schritt müssen die Ziele und der Zielerreichungsgrad regelmäßig überprüft werden. Einmal in der Woche und zum Ende jeden Monats sollte der aktuelle Fortschritt überprüft werden. In dieser Retrospektive geht es vor allem darum, seine Ziele kritisch zu betrachten und sich zu fragen, ob die Ziele noch richtig definiert sind. Klar ist ein Prozess fest definiert und ein Plan wird nur dann gut, wenn er auch langfristig verfolgt wird. Aber es kann immer vorkommen, dass ein Ziel keine Mehrwert mehr hat. Und dann ist das unproduktivste, was man tun kann, dieses Ziel weiter zu verfolgen.
Zusätzlich geht es in der Retrospektive aber auch darum, sich zu fragen, ob der Weg zum Ziel noch passt. Durch den definierten Prozess kann man sehr schnell sehen, ob man sein Ziel erreichen wird. Schriebt man eben für 5 Tage keine halbe Seite, dann wir das Ziel von 30 Seiten Stand des Wissens innerhalb der 12 Wochen schwer erreichbar, es sei denn man ändert den Plan und schreibt ab jetzt jeden Tag eine Dreiviertel Seite.
Wer diese drei Schritte einhält, kann es schaffen, das Prinzip des 12-week Year für seine Promotion anzuwenden und so schneller ans Ziel gelangen. Der 12-Wochen Promotionsplaner steht euch hier als Framework zur Verfügung. Wer ihn haben möchte um entweder damit direkt zu arbeiten oder ihn als Vorlage für sein eigenes Framework nutzen möchte, kann den Planer einfach hier anfordern.
12-Wochen Promotionsplaner
Hol dir den kostenlosen 12-Wochen Promotionsplaner von Produktionstalente. Fülle dafür einfach das Formular aus und erhalte von uns eine PDF zum selbst ausdrucken per E-mail.
- Kostenlose PDF-Vorlage für das Arbeiten angelehnt an die Methode des 12-Week Year.
- Definiere deine Ziele für die nächsten 12 Wochen.
- Setze und Überprüfe Monatsziele.
- Priorisieren deine Aufgaben auf Basis von jeweils einer Woche.
Mehr Informationen zum Promotionsplaner und zur Arbeit damit findest du hier.
Zum Anfordern des 12-Wochen Promotionsplaners musst du lediglich nebenstehendes Formular ausfüllen. Aufgrund der Zielgruppe von Promovierenden der Produktionstechnik von Produktionstalente, behalten wir uns vor, deine Anfrage abzulehnen. Wenn wir dies tun, dann können wir deine Zugehörigkeit zu einem Institut nicht überprüfen.
Autor: Oliver Maiß
Hallo, mein Name ist Oliver und ich bin Gründer und Initiator von Produktionstalente. Ich habe selbst 6 Jahre am IFW in Hannover promoviert und kenne daher viele Herausforderungen vor, während und nach der Promotion. Ich schaffe gerne Möglichkeiten, um Menschen miteinander zu vernetzen, weil ich davon überzeugt bin, dass wir aus jeder Begegnung etwas wertvolles für uns mitnehmen können. Und vielleicht konntest du ja jetzt auch schon etwas von mir mitnehmen.